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Santissima Annunziata

Florenz

Eine Stadt der Engel

Florenz ist einer der beliebtesten italienischen Reiseziele. Aber nur wenige Besucher werden an Florenz als ein Pilgerziel denken. Die Stadt von Machiavelli, Galilei und Michelangelo ist eher ein Magnet für weltliche Pilger zu den Schätzen der humanistischen Renaissance. Doch nicht zuletzt Michelangelo hat auch zum christlichen Ruhm der Stadt beigetragen. 

Das Zentrum bilden der Dom
Santa Maria Del Fiore und das Baptisterium San Giovanni. Der nahe Bahnhof hat seinen Namen von der Kirche Santa Maria Novella. San Lorenzo mit der Medicci-Kapelle, die Franziskanerkirche Santa Croce mit ihren Grabmälern, Santa Maria del Carmine mit der Brancacci-Kapelle, die Badia Santo Spirito mit seinem belebten Vorplatz und San Miniato al Monte über der Stadt zählen zu den touristischen Hauptkirchen. Mit der Gemeinschaft von Jerusalem gehört die Badia Fiorentina zu den spirituellen Oasen. Mitten im Zentrum auf der Straße zwischen Duomo und Piazza Signoria gegenüber von der Kirche Orsanmichele findet sich die schlichte Kirche San Borromeo, in der regelmäßig zur Eucharistischen Anbetung eingeladen wird. Ognissanti und Santa Trinita laden ebenfalls fromme und kunstinterssierte Pilger ein.

Die beiden Höhepunkte für Pilger liegen nahe zusammen: Die Kirche Santissima Annunziata und das Klostermuseum San Marco:

In
Santissima Annunziata wartet ein ganz besonderes Wandgemälde: Der beautragte Künstler, Bruder Bartolomeo,  soll Schwierigkeiten gehabt haben, das Gemälde zu Ende zu bringen, bis ein Engel über Nacht das Werk auf wundersame Weise vollendete.
Über die Jahrhunderte erreichte die Kirche Berühmtheit für die im 'Kreuzgang der Votivgaben' ausgestellten, teils lebensgrößen und mit Juwelen verzierten Wachsfiguren, die Pilger der Kirche als Dankgeschenke übergaben. Leider wurde die Sammlung im 18. Jahrhundert eingeschmolzen, aber dennoch kann sich der Pilger, der hier seine Kerze vor dem Gnadenbild entzündet, mit einer langen Tradition verbunden fühlen und sich vom Gemälde des Engels und der Jungfrau Maria zu Gott führen lassen.


Auch im Kloster San Marco begegnet dem Pilger wunderschönes Bilder. Das berühmteste stellt ebenfalls die Verkündigung dar. Ein anderes zeigt den auferstandenen Christus und Maria Magdalena. Dem Betrachter kann hier aufgehen, warum Magdalena nach dem Johannesevangelium Jesus für den Gärtner hielt: der Pardiesgarten ist an Ostern wieder offen für den Menschen. Die Frescen in den Zellen und Gängen wie Bilder im Museum, darunter das Jüngste Gericht, stammen vom Seligen Fra Angelico, der das Dominikanerkloster ausmalte. Die Mönche wohnen heute in einem anderen Trakt. Sein Werke sind über das Museum zugänglich. Obwohl dieser Teil des Klosters heute ein Museum ist, sollte der Gang durch die kargen, mit Fresken des seligen Fra Angelico bemalten Zellen ganz bewusst als Pilger unternommen werden, denn nur dem offenen Herzen kann dieser Bau seine ganze Kraft zu entdecken geben. Hier ist auch die Zelle von Savonarola zu finden, in der Reliquien des Bußpredigers ausgestellt sind.

Unsere Empfehlungen:  

  • Die Wallfahrtskirche Santissima Annunziata.

  • Das Kloster San Marco mit der Zelle Savonarolas und den Frescen des Seligen Fra Angelico (Museum).

  • Das Baptisterium gegenüber dem Florenzer Dom beeindruckt durch eine mit prächtigen Mosaiken geschmückte Kuppeldecke aus dem zwölften Jahrhundert und die berühmte Paradiestür von Lorenzo Ghiberti. Die Originaltafeln dieser mit Szene aus dem alten Testament verzierten Tür befinden sich heute allerdings im auch sonst sehr sehenswerten Dommuseum.

  • Florenz besitzt eine sehr große Anzahl kleiner und großer Kirchen. Die berühmten wie der Dom, das Baptisterium oder Santa Croce und Santa Maria Novella werden sowohl als Museen wie als Kirchen benutzt. Der Wallfahrer sollte deswegen zu den Gottesdienstzeiten kommen und die Messe mitfeiern: im Baptisterium am Vormittag, im Dom morgens und abends.

  • San Miniato al Monte belohnt den Aufstieg zum Benediktinerkloster mit schönen Fresken und einem wunderbaren Ausblick.

  • Palazzo Pitti: In der Galeria Palatina finden sich berühmte Mariendarstellungen, im Museo degli Argenti findet sich u.a. auch fromme Schätze.
  • Die beiden Höhepunkte im Florentiner Kirchenjahr sind der Tag des Stadtpatrons Johannes der Täufer (gefeiert mit einem großen Feuerwerk) und der berühmte Fronleichnamsumzug. Ein Geheimtipp dagegen ist die Prozession im Stadtteil Oltrarno am Sonntag nach Fronleichnam. Am 8. September, Maria Geburt, können Besucher nicht nur auf die Kuppel des Domes, sondern um das ganze Dach herumgehen.
http://annunziata.xoom.it/
(Santissima Annunziata)

www.florentinermuseen.com
(Museum San Marco)

www.florentinermuseen.com
(Baptisterium)

www.florentinermuseen.com
(Dommuseum)

www.firenze-oltrarno.net (Oltrarno)